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THEMA: Zinngießen

Zinngießen 9 Jahre 10 Monate her #280

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Hallo liebe Schnitzfreunde,

Da ich nun auch von dem Virus: Buckelbergwerk befallen bin und bereits an der Planung der nächsten zwei bin, will ich mir einiges einfacher machen. Das betrifft die Herstellung von kleinen Teilen, z.B: Hammerköpfe. Ich habe mir überlegt diese aus Zinn zu gießen. Das erscheint mir ein geeignetes Material, da die Schmelztemperatur unter 300Grad liegt. Zinn ist zwar ein weiches Metall, aber die einwirkenden Kräfte sind so gering, dass das Metall nicht "breit" geschlagen wird.

Meine Frage jetzt: (Da ich Anfänger bin und nicht viel Geld ausgeben will) Was ist ein günstiger "Schmelzofen"? Kann ich mir da aus handelsüblichen Dingen selbst etwas zusammen "schustern"? Wie ist das mit der Schlacke? Habt ihr schon Erfahrungen mit Zinngießen?

Liebe Grüße,
Cora
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Zinngießen 9 Jahre 10 Monate her #284

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Hallo Cora,

Ich hatte vor einiger Zeit den Zwischenraum eines Schleifsteins zu dessen Achse mit Blei aus alten Bleirohren ausgegossen. Die entsprechenden Gerätschaften hatte ich halt noch da: den Propangasbrenner, die Gießkelle und das Blei.

In deinem Fall machts bestimmt auch ne Suppenkelle(Vorsicht bei beschichteten Kellen, falls da was abbrennt und aufpassen, falls der Griff nicht warm wird.
Die Wärmequelle sollte am ehesten eine Art Lötlampe oder Bunsenbrenner sein. Das ist halt schön sauber, aber eventuell nicht die preisgünstigste Methode.

Falls sich Schlacke bilden sollte, was eigentlich kaum geschieht, kann man die oben vom geschmolzenem Material abkratzen. Zumindest war es bei dem Blei der Fall.

An sich ist das ein fetziges Thema, allerdings denke ich, dass du dir zu viel Aufwand machst. Schließlich brauchst du noch ne Form und die ersten Versuche werden wohl schief gehen.

Wenn die Hämmerköpfe aus Metall sein sollen:
Kauf dir lieber nen 3mm oder 4mm Vierkantstab aus "Baustahl", Kupfer oder sogar Aluminium, markiere die Bohrungen und körne die auch an. Dann ab in den Schraubstock und mit nem gescheiten Akkuschrauber oder der Handbohrmaschine bekommst du auch die Löcher gut rein( Ich geh mal davon aus, dass du keine Säulen- oder Tischbohrmaschine Drham hast). Dann mit der Eisensäge trennen und sauber feilen.

Liebe Grüße
„Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.“

Thomas Morus (1478 - 1535), englischer Staatsmann und humanistischer Autor
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Zinngießen 9 Jahre 7 Monate her #339

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Hallo liebe Schnitzer,

Ich habe in Chemnitz einen Zinngießer kennen gelernt, welcher mir die Formen für die Blende sowie Hammerkopf und Schlegel hergestellt hat. Als Schmelztiegel habe ich mir einen billigen Topf gekauft und an diesen einen alten Werkzeuggriff rangemacht damit ich mir nicht die Hände verbrenne. Einen Gießlöffel habe ich sehr günstig bei Ebay Kleinanzeigen erstehen können. Als Schmelzofen dient mir eine ausrangierte Kochplatte aus dem Garten, allerdings musste ich diese "manipulieren" da sie einen Mechanismus mit einem Bimetall hat der die Platte bei etwa 200Grad abschaltet. Die ideale Gießtemperatur für Zinn beträgt aber ca. 250-300Grad. Ein bisschen am Bimetall rumprobiert und schon hatte ich die richtige Temperatur. Mal schauen wie lang die Heizspirale mitmacht :whistle:

Nun habe ich meine ersten Zinngießversuche hinter mir. Nach den ersten Fehlversuchen habe ich noch ein wenig an der Temperatur gefeilt, und jetzt passt alles. Meine Formen bestehen aus hitzebeständigen Silikonkautschuk und nach jedem Gießvorgang bestreiche ich sie neu mit Talkum um ihre Lebensdauer zu erhöhen. Die Ergebnisse könnt ihr auf den Fotos bestaunen.

Nun hat mich der Ehrgeiz gepackt. Da ich momentan an meinem "Erebor" Buckelbergwerk arbeite, kann ich ja nicht die bisherigen Gießformen verwenden. Der Prototyp für die "zwergische" Blende ist bereits entstanden. Auch mein Silikonkautschuk, welcher kurzzeitig Temperaturen bis 400Grad aushält ist angekommen. Nun muss ich mir eine neue Gießform herstellen. Den Rahmen der Gießform baue ich aus alten Legosteinen. Diese kann ich immer wieder auf die jeweilige Größe anwenden und sie sind einfach das günstigste Rahmenbaumaterial ;) Die genaue Reihenfolge der Formenherstellung habe ich aus einem Buch entnommen.

Ich werde euch weiter berichten ob meine erste Form auch etwas geworden ist.
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Zinngießen 9 Jahre 7 Monate her #343

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Auf jeden Fall eine klasse Sache. Kannst du bitte mal Bilder der Formen reinstellen. Das fände ich wirklich interessant.

Aber Legosteine als Formkasten zu verwenden is schon ein bissl Frevelhaft. ;)
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Thomas Morus (1478 - 1535), englischer Staatsmann und humanistischer Autor
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